Wie sich Brandrisiken beim Solardach senken lassen

In der Nacht auf den 22. Mai ereignet sich in der Nähe von Untrasried im Ostallgäu ein verheerender Brand, bei dem ein Stall in Flammen aufgeht. Die Rettungskräfte können nur wenig retten, und fast 150 Rinder kommen bei dem Feuer ums Leben. Die Ursache des Brandes wird später auf einen Defekt am Wechselrichter der Photovoltaikanlage zurückgeführt. Wenige Wochen später brennt auch in Inningen bei Augsburg eine Lagerhalle komplett ab, und erneut wird eine defekte Photovoltaikanlage als Auslöser identifiziert. Steigt mit der Verbreitung von Solarstromanlagen auch die Brandgefahr? Die kommenden Jahre werden eine deutliche Zunahme der Photovoltaikanlagen bringen. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen sie bis zum Jahr 2030 eine installierte Leistung von 215 Gigawatt erreichen, verglichen mit den derzeitigen rund 67 Gigawatt.

Laut Markus Barnsteiner, dem Kreisbrandrat der Ostallgäuer Feuerwehren, beginnt das Problem oft schon bei der Montage von Photovoltaikanlagen. Es sei selbstverständlich, sich eine solche technische Anlage nur von einem Fachmann einbauen zu lassen. Geschehe das nicht, könne das weitreichende Folgen haben.

Besonders bei ehemals landwirtschaftlich genutzten Anwesen sehe die Feuerwehr oft, dass Photovoltaikanlagen nachträglich auf das Dach kommen und dabei oft die Brandwand überbaut wird. Das sei äußerst problematisch, da der bauliche Brandschutz funktionieren würde, aber durch den Überbau der Photovoltaikanlage das Feuer die Mauer überspringen und sich großflächig ausbreiten könne. Stefan Veit, Prüfsachverständiger Elektro- und Gebäudetechnik bei TÜV SÜD, betont auch die Bedeutung des verwendeten Materials bei der Installation. Oft würden Photovoltaikanlagen jahrelang problemlos funktionieren, seien jedoch ungeschützt der Witterung ausgesetzt.